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Sprachhunterricht an Österreichs Schulen

DIE ROLLE VON MUTTER- UND FREMDSPRACHEN IN DEN BILDUNGSANSTALTEN UNSERES DEUTSCHSPRACHIGEN NACHBARLANDES.

Durch die Gründung der Europäischen Union sind die Kontakte unter den Bürgern des Alten Kontinentes nämlich viel reger geworden und dies hat sich in mancher Hinsicht als Vorteil für das wirtschaftliche Leben aller Mitgliedsstaaten erwiesen. Die Beziehungen zu Anderssprachigen stellen aber zugleich auch eine schwere Herausforderung für die Schule dar, die nun das Kind zum echten Europäer machen soll. Es ist deshalb keineswegs verwunderlich, dass die Bildungsplaner aller Länder eine Reform des nationalen Schulwesens für äußerst nötig, ja unentbehrlich halten. Die Vorschläge, womit man versucht, zur Erneuerung der Schulen beizutragen, sind sehr zahlreich und jede Nation hat ganz besondere Ansprüche. Etwas stellen alle Kultusminister aber übereinstimmend fest: Schulkinder müssen sich viel intensiver mit Sprachen beschäftigen. Welche Rolle Mutter- und Fremdsprachen heute in Europa spielen, lässt sich am Beispiel von Österreich, einem deutschsprachigen Land, zeigen.

SPRACHUNTERRICHT IN ÖSTERREICH
Als Kaiserin Maria Theresia 1747 im Habsburgerreich die allgemeine Schulpflicht einführte, bewies sie Fingerspitzengefühl und ließ die jeweilige Landessprache als Unterrichtssprache zu. Kinder in Ungarn erhielten folglich ihre Ausbildung auf Ungarisch, jene in Serbien auf Serbisch und jene in Tschechien auf Tschechisch. Auch heute noch spielen die Sprachen des osteuropäischen Raumes in den Schulen Österreichs eine große Rolle und nicht in allen Bundesländern gilt Deutsch als alleinige Unterrichtssprache. Ein Recht auf muttersprachlichen Unterricht bekamen etwa die slowenische Minderheit in Kärnten und die kroatische Minderheit im Burgenland zugesprochen.
Beim Sprachunterricht an Österreichs Schulen wird heute wischen: lebende Sprachen und, Latein oder Griechisch unterschieden.
Die jeweilige Sprache kann außerdem als Pflichtgegenstand, Freigegenstand, Wahlpflichtgegenstand (nur in Oberstufen), oder im Rahmen von Förderungskursen gelehrt werden.
Besonders in höheren Schulstufen verfügt jeder Schüler/jede Schülerin über relativ viel Freiheit, sich für das Erlernen einer Sprache zu entscheiden, sofern sie nicht als Pflichtgegenstand geführt wird. Neben der Unterrichtssprache steht an nahezu jeder Schule das Englische an zweiter Stelle, was das Ausmaß an Wochenstunden betrifft. Mehr Unterrichtseinheiten nimmt normalerweise nur der Deutschunterricht ein.

DAS ÖSTERREICHISCHE SCHULSYSTEM
Allgemein gesehen unterscheidet sich das österreichische Schulsystem vom italienischen in einigen entscheidenden Punkten. In Österreich stehen die Kinder - was ihren weiteren Bildungsweg anbelangt - bereits im Alter von 10 Jahren vor einer wichtigen Entscheidung. Sie können sich nach der vierjährigen Volksschulzeit entweder in die Unterstufe des Gymnasiums einschreiben (was den leistungsstarken Schülern nahegelegt wird) oder aber die Hauptschule besuchen (die für leistungs-schwachere Schüler gedacht ist). Für einen Absolventen der Hauptschule wird es schwer, eine höhere allgemeinbildende Schule zu besuchen und sind dafür oft Aufnahmeprüfungen erforderlich. Derjenige, der die Unterstufe abgeschlossen hat, geht meist nahtlos über in die Oberstufe und maturiert bereits mit 18 ohne aber eine Berufsausbildung erlangt zu haben. Speziell für Hauptschulabgänger ist das sog. Polytechnische Jahr gedacht, in dem die Schüler eine Art Orientierungsphase hinsichtlich der späteren Berufswahl durchleben können (siehe Graphik). Alle Lehrpläne an Österreichs Schulen zu durchforsten, würde eindeutig den Rahmen sprengen, weshalb ich mich für einen kurzen Überblick über die Volksschul- bzw. Hauptschuljahre entschieden habe und danach genauer auf den Lehrplan des Unterstufen- und des Oberstufengymnasiums eingehe.

DER SPRACHENUNTERRICHT LAUT ÖSTERREICHISCHEM LEHRPLAN. SPRACHUNTERRICHT AN VOLKS- UND HAUPTSCHULE
Erst die Änderungen der Lehrpläne in den 90-er Jahren sehen den Englisch-Unterricht an Österreichs Volksschulen vor. Begonnen wird mit dem Fach "Englisch" in der dritten Klasse und wird das Ausmaß von einer Wochenstunde auch in der vierten beibehalten. Allerdings gilt seit 1995 die Regelung, dass jeder Fachlehrer bereits ab der ersten Klasse Grundschule fünf Minuten pro Unterrichtszeit aufwenden soll, mit den Schülern spielerisch einige Leminhalte auf Englisch zu erarbeiten.
In der Hauptschule wird drei Mal pro Woche Englisch unterrichtet. Laut Lehrplan müssen dazu drei Leistungsgruppen eingerichtet werden, und soll die leistungsstärkste der Gruppen dem Niveau der Unterstufe des Gymnasiums entsprechen.

SPRACHUNTERRICHT AN DER UNTERSTUFE DES GYMNASIUMS
Pflichtgegenstand: In der Unterstufe des Gymnasiums sind insgesamt 15 Stunden Englisch als Pflichtgegenstand vorgesehen (1. Klasse: 5/ 2. Klasse: 4/ 3. Klasse: 3/ 4. Klasse: 3 Stunden pro Woche) Daneben werden oft auch andere Fächer zeitweise auf Englisch unterrichtet. Am Innsbrucker Franziskanergymnasium beispielsweise wird ab der ersten Schulstufe Geographie auf Englisch unterrichtet und gibt es von Jahr zu Jahr laufend mehr Anfragen von Seiten der Eltern, ihre Kinder in diese Klasse zu versetzen.
Förderunterricht: Besonders begabte Schüler dürfen das Fach "Englisch" auch im Förderunterricht belegen. Der Förderunterricht entspricht zweier Einheiten pro Woche, wird aber blockweise abgehalten.
Freigegenstand: Das Angebot an Freigegenständen sollte Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch umfassen. Manche Gymnasien bieten auch eine andere lebende Fremdsprache wie Französisch und Italienisch bzw. Griechisch an.

SPRACHUNTERRICHT AN DER OBERSTUFE DES GYMNASIUMS
Pflichtgegenstand: In der Oberstufe des Gymnasiums kommt je nach Ausrichtung der Schule (humanistisches oder neusprachliches Gymnasium) zur ersten lebenden Fremdsprache (=Englisch) Griechisch oder eine zweite lebende Fremdsprache hinzu. Englisch wird in einem Ausmaß von drei Wochenstunden unterrichtet (5.- 8. Klasse), was genau dem Umfang des Deutschunterrichtes entspricht. Gleiches gilt für die zweite lebende Fremdsprache (meistens Französisch; seltener Italienisch oder Spanisch) bzw. für das Griechische.
Wahlpflichtgegenstand: Als verpflichtende Wahlfächer werden jene Sprachen angeboten, die an dem jeweiligen Gymnasium Pflichtfach sind. Das Ausmaß an Wahlpflichtstunden hängt von der jeweiligen Schulstufe ab.
Förderkurs: In der 7. und 8. Klasse entfällt der Förderkurs. In der 5. und 6. werden neben Latein und Griechisch jeweils zwei lebende Fremdsprachen angeboten.
Freigegenstände: Die Freigegenstände der Oberstufe sind fast identisch mit jenen der Unterstufe. Sie werden lediglich durch Latein und Griechisch ergänzt.

LEHRERAUSBILDUNG
An Österreichs Hauptschulen unterrichtet Lehrpersonal, welches ähnlich der Grundschullehrer nach der Matura eine dreijährige pädagogische Akademie besucht hat. In der Unterstufe des Gymnasiums dürfen nur jene unterrichten, die das betreffende Fach an der Universität studiert haben. Dabei gibt es ein eigenes Studium - "Lehramtsstudium" genannt - welches eine pädagogisch-didaktische Komponente beinhaltet und auf das Lehrerdasein vorbereitet. Generell gesehen dürfen nur diese Fächer unterrichten werden, die man an der Pädagogischen Akademie bzw. an der Universität belegt hat.

L'enseignement des langues dans les écoles autrichiennes

LE ROLE DE LA LANGUE MATERNELLE ET DES AUTRES LANGUES DANS LES INSTITUTIONS SCOLAIRES DE NOTRE VOISIN DE LANGUE ALLEMANDE.

ELISABETH PIOK: Études à l'université Leopold Franzens de Innsbruck (Autriche). Elle enseigne l'histoire et la géographie à Bolzano. Traduit par NICOLAVICQUERY: Expert en langue, littérature et culture allemande. Collaborateur du Centre Culturel Walser.
Avec l'Union Européenne, les contacts entre les citoyens du Vieux Continent sont devenus beaucoup plus intenses et cela s'est avéré souvent avantageux pour la vie économique des états membres. Les rapports avec des personnes qui parlent une autre langue représentent aussi un défi difficile pour l'école qui, à présent, doit faire de l'enfant un vrai Européen. Ce n'est donc pas étonnant que les pédagogues de tous les pays pensent qu'une réforme du système scolaire national est nécessaire, voire indispensable. Les propositions avec lesquelles on essaie de contribuer au renouvellement des écoles sont très nombreuses et chaque nation a des exigences qui lui sont particulières. Sur un point, les ministres de l'instruction publique se trouvent tous d'accord : les éco-liers doivent avoir une approche des langues plus riche. Le rôle que la langue maternelle et les langues étrangères jouent dans l'Europe contemporaine peut être mieux compris en prenant comme exemple l'Autriche, pays de langue allemande.

L'ENSEIGNEMENT DES LANGUES EN AUTRICHE
Lorsqu'on 1747 l'impératrice Maria Theresia introduisit dans l'empire des Habsbourg la scolarité obligatoire, elle fit preuve de beaucoup de tact, en reconnaissant la langue des pays respectifs de l'empire comme langue d'enseignement. Par conséquent, les enfants hongrois reçurent leur éducation en hongrois, les serbes en langue serbe et ceux qui habitaient dans l'actuelle République tchèque en tchèque. Même aujourd'hui, les langues de l'Europe orientale jouent encore un rôle important dans les écoles autrichiennes et l'allemand n'est pas la seule langue d'enseignement dans la totalité des états fédéraux qui constituent l'Autriche. Le droit d'utiliser sa propre langue maternelle dans l'enseignement fut reconnu par exemple à la minorité slovène de Carinthie et à la minorité croate du Burgenland. Dans l'enseignement des langues dans les écoles autrichiennes on distingue aujourd'hui : les langues vivantes et les langues anciennes, comme le latin ou le grec.
Chaque langue peut en outre être enseignée en tant que : matière obligatoire, ou matière facultative, ou encore matière obligatoire au choix (seulement aux niveaux supérieurs), ou enfin dans le cadre de cours complémentaires.
Surtout dans les degrés supérieurs de l'enseignement, chaque élève est relativement libre de décider d'apprendre une langue, dans la mesure où elle n'est pas une matière obligatoire. Pour ce qui concerne le nombre d'heures par semaine, dans presque toutes les écoles, l'anglais se trouve en deuxième position, au même titre que la langue utilisée dans le reste de l'enseignement. Seul l'allemand peut compter sur un nombre d'heures majeur.

LE SYSTÈME SCOLAIRE AUTRICHIEN
De façon générale, le système scolaire autrichien se différencie de celui utilise en Italie sur certains points essentiels. En Autriche, les enfants âgés de 10 ans sont déjà confrontés à un choix très important pour la continuation de leur parcours scolaire. Après les quatre années de l'école primaire, ils peuvent s'inscrire au niveau inférieur du Gymnasium (on le conseille aux bons élèves), ou bien fréquenter la Hauptschule (conçue, à l'origine, pour les élèves un peu plus faillies). Pour qui termine la Hauptschule, il est difficile de continuer dans une école supérieure dans laquelle est dispensée une formation générale, car pour cela des examens d'admission sont souvent nécessaires. Celui qui a réussi le niveau inférieur du Gvmnasium passe, dans la plupart des cas, sans problèmes au niveau supérieur et il obtient son baccalauréat déjà à l'âge de 18 ans, sans pour autant avoir reçu une formation professionnelle. Au cours de ce qu'on appelle Polytechnisches Jalir (année polytechnique), prévue spécialement pour ceux qui sortent de la Hauptschule, les élèves peuvent expérimenter une sorte de phase d'orientation en vue de leur futur choix professionnel (voir le graphique).
L'analyse de tous les programmes des écoles autrichiennes serait évidemment trop longue pour pouvoir être insérée dans cet article et donc j'ai décidé de me limiter à un exposé sommaire de l'école primaire et de la Hauptschule, en entrant ensuite un peu plus dans le détail au sujet du plan d'études du niveau inférieur et supérieur du Gymnasium.

L'ENSEIGNEMENT DES LANGUES DANS L'ÉCOLE PRIMAIRE ET DANS LA "HAUPTSCHULE"
L'enseignement de l'anglais dans les écoles primaires d'Autriche n'a débuté qu'avec la modification des plans d'études dans les années 90. Aujourd'hui, on commence à étudier cette langue dans la troisième classe qui prévoit une heure d'anglais par semaine. La même durée caractérise aussi l'enseignement de la langue étrangère dans la classe suivante. Depuis 1995, la réglementation prévoit que déjà à partir de la première classe de l'école primaire, chaque instituteur consacre cinq minutes par leçon pour traiter avec ses écoliers d'une façon ludique quelques aspects de sa matière en utilisant la langue anglaise. Dans la Hauptschule, l'anglais est enseigné trois fois par semaine. D'après le plan d'études, il faut constituer trois groupes selon le niveau de compétence des élèves. Les connaissances des meilleurs apprenants doivent correspondre au niveau inférieur du Gymnasium.

L'ENSEIGNEMENT DES LANGUES AU NIVEAU INFÉRIEUR DU " GYMNASIUM "
Au niveau inférieur du Gymnasium sont prévues 15 heures d'anglais en tant que matière obligatoire (1ère classe : 5 heures hebdomadaires; 2ème classe : 4 heures hebdomadaires; 3ème classe : 3 heures hebdomadaires ; 4ème classe : 3 heures hebdomadaires).
Périodiquement, l'anglais est aussi utilisé pour l'enseignement d'autres matières. Dans le Franziskanergymnasium d'Innsbruck, le coure de géographie se déroule par exemple en anglais à partir du premier degré d'enseignement et chaque année, le nombre des parents qui demandent de pouvoir transférer leurs enfants dans cette classe augmente. Enseignement complémentaire : les élèves particulièrement doués peuvent aussi choisir la matière " anglais " dans le cadre de l'enseignement complémentaire, ce qui correspond à deux unités horaires par semaine à effectuer en une seule leçon.
En ce qui concerne les matières facultatives, l'offre devrait comprendre le croate, le Slovène et le hongrois. Plusieurs " Gymnasien " proposent également une autre langue vivante, telle que le français et l'italien ou le grec.

L'ENSEIGNEMENT DES LANGUES AU NIVEAU SUPERIEUR DU " GYMNASIUM "
La langue, matière obligatoire : au niveau supérieur du Gymnasium, à la première langue étrangère (l'anglais) s'ajoute le grec ancien ou une deuxième langue vivante, selon qu'il s'agit d'un lycée classique ou bien d'un lycée linguistique. L'enseignement de l'anglais prévoit trois heures par semaine (de la cinquième à la huitième classe) et il a donc une durée identique à celle de l'enseignement de la langue allemande. Le même nombre d'heures hebdomadaires est réservé aussi à la deuxième langue vivante (le plus souvent le français, plus rarement l'italien ou l'espagnol) ou au grec.
Les matières obligatoires au choix peuvent être les langues qui, au Gymnasium, sont des matières obligatoires. Leur nombre d'heures hebdomadaires dépend du niveau, c'est-à-dire de la classe. Le cours complémentaire n'est pas envisagé dans la septième et huitième classe. Dans la cinquième et sixième classe, en plus du latin et du grec, selon le cas, deux langues étrangères peuvent être ajoutées. Au niveau supérieur les matières facultatives sont presque identiques à celles du niveau inférieur. Elles sont simplement complétées par le latin et le grec.

LA FORMATION DES ENSEIGNANTS
Dans les "Hauptschulen" autrichiennes le corps enseignant a fréquenté une académie pédagogique de trois années après le baccalauréat, tout comme les instituteurs et les institutrices. Au niveau inférieur du Gymnasium ont le droit d'enseigner seulement ceux qui ont étudié la matière en question à l'université. A cet effet, il y a un cycle d'étude spécial, appelé " Lehramtsstudium ", qui contient une composante pédagogico-didactique et qui prépare à la profession d'enseignant. En général, il est possible d'enseigner uniquement les matières étudiées à l'académie pédagogique ou à l'université.

Elisabeth Piok
Sie hat an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Österreich).
Jetz lehrt sie Geographie und Geschichte in einer Mittelschule in Bozen

übersetz von:
Nicola Vicquery

Fachmann für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Miarbeiter beim Walser Kulturzentrum

 

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